Bob Mould: Silver Age

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BOB MOULD – Silver Age – Edsel Records 2012

Sehr gute, weil eingängige Songs im warmen und druckvollen Sound lassen das gute, alte Sugar Feeling wieder aufkommen. Man muss die Platte wohl als Alterswerk einordnen, und jetzt mal im Ernst: wenn mein Alterswerk auch nur annähernd so treibt und drückt, dann ist alles im Lot. Klassischer Grower, bei den ersten Durchgängen fiel mir zwar auf, dass das alles gut gemacht ist, arroganterweise fand ich aber, ich und Bob, wir seien fertig. Sugar hab ich kaputt gehört, und Hüsker Dü, jaja, geilgeilgeil, aber dem kann man doch nichts mehr hinzufügen…kann man nicht?

Wenn man die ewige Rückbesinnung auf alte Zeiten mal ausblenden kann und sich eingesteht, dass es eine einzige Frechheit von sich selber ist, sich nach Copper Blue keinen einzigen Ton von Bob Mould mehr angehört zu haben, und versucht, einigermassen unvoreingenommen ranzugehen, dann geht die Sonne auf. Ganz reicht es an „If I Can’t Change Your Mind“ womöglich nicht ran, aber es fehlt auch nicht viel, vor allem steht man sich selbst mit der ewigen Nostalgie da eher im Weg.

„Star Machine“ ist ein Instant Hit, simpel, aber sehr effektiv, der einen ohne Umschweife daran erinnert, was man an solcher Musik überhaupt so brilliant findet: alles ist direkt da, und man ist sich sicher, den Song vorher schon mal gehört zu haben, man kennt den direkt. Und dann ist alles drin, was man haben will: der Druck, die Spannung, lauter Melodien, das rastlose Treiben, der Höhepunkt, das runterfahren und dann geht es ab. Silver Age, Fugue State, Steam of Hercules, Round The City Square, gesanglich und an der Gitarre weit vorne, die Rhythmusgruppe prügelt alles raus, nur Hits (an den Drums der Typ von Superchunk!).

Für mich ein sehr beruhigendes Gefühl zu merken: der Mann hat’s immer noch drauf.

Photo: Peter Ellenby
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