
Wo anfangen? Bei Papa? Bei unzähligen Vietnamkriegsfilmen?
„Papa, was ist Deine Lieblingsband?“ (gefragt im Alter von etwa 13, als Musik immer interessanter wurde und ich die elterliche Platten-„Sammlung“ schon zigmal rauf- und runtergehört hatte) – „CCR“ (die Antwort, die ziemlich schnell kam). Später stellte sich noch raus, dass sein Lieblingsstück „Bad Moon Rising“ ist. Klar, dass man sich dann auch mal etwas näher damit beschäftigen musste.
Also: wo viel Licht, da auch viel Schatten. So auch bei CCR. Kurz und knapp heißt das: Songs von John Fogerty sind das Licht, die anderen eher etwas im Schatten anzusiedeln. Das merkt man besonders auf den späteren Platten, als die anderen Bandmitglieder immer mehr eigene Songs unterbringen durften. Da wird´s dann schon mal etwas polka- oder billocountry-lastiger.
Aber John Fogerty hat es wirklich raus (gehabt? Kenne die neueren Sachen von ihm nicht…). Mal abgesehen davon, dass das Songwriting so viele verschiedene Gefühle rüberbringt, Angst, Wut, Spaß, Ramontik usw., ist es vor allem die Stimme, die ihn abhebt. Ziemlich rau und nicht klassisch schön wird geflüstert, geschrieen oder gemurmelt ohne jedoch aufgesetzt zu wirken. Dazu noch die Gitarre, die meist hirnzerschneidende Licks oder furztrockene Riffs abliefert.
„Green River“ habe ich eigentlich nur als Favoriten ausgewählt, weil ich das Cover so unglaublich gut finden: pastellartiges Gruppenbild vor einem Hintergrund, der einen an Laurel Canyon, Charles Manson und Hippie-Kiffer-Idylle denken lässt. Soundmäßig steht es für mich für die ersten drei CCR-Scheiben: „Creedence Clearwater Revival“, „Bayou Country“ und eben „Green River“ (alle drei Alben innerhalb von 14 Monaten rausgekommen zwischen Juni 68 und August 69. Das waren noch Zeiten…). Auf den drei Alben ist alles drauf, was die jemals an relevanten Songs gemacht haben. Darunter Klassiker wie „I Put a Spell on You“, „Run Through the Jungle“, „Suzy Q“, „Walk on the Water“ und viele mehr.
Die Vorläuferband von CCR waren übrigens die Golliwogs, die mit „Fight Fire“ übrigens auch einen Hit auf der grandiosen Nuggets-Compilation hatten. Die Minutemen haben später mal (vollkommen zurecht!) „Fortunate Son“ (von der „Willy & the Poor Boys“-LP) gecovert.
Das hier darf in keiner nur halbwegs vernünftigen Plattensammlung fehlen.
Photo: unknown