Parquet Courts: Light Up Gold

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PARQUET COURTS – Light Up Gold – What’s Your Rupture? / Dull Tools 2012

Die Musik zu beschreiben fällt mir nicht leicht, das muss man gehört haben! Man stelle sich ein Dreieck vor aus The Fall, den Cloud Nothings und den Strokes, wenn man dann noch Sonic Youth und Wire draufkippt, hat man es so ganz ungefähr. Oder Those Darlins minus Country-Einflüsse. Auch hier regiert die Coolness.

Obwohl die Songs recht unterschiedlich sind, manchmal gewinnt man gar den Eindruck, das müsse wohl ein sehr guter Labelsampler sein, erkennt man die Band jedoch sofort.

Wir hatten das Glück, die Typen im herrlichen Doornroosje Club in Nijmegen live zu sehen, und ich prophezeie, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis das ein next big thing wird, große Festivals und so weiter. Auf der Bühne treten die Feedback-Noise-Elemente deutlich stärker hervor, insgesamt hat man das Gefühl, es mit hart arbeitenden Profis zu tun zu haben, die sich bemühen, möglichst lässig daher zu kommen, und die äußere Erscheinung mitsamt dem fast schon britisch anmutenden Verhalten gibt eine Menge her, da gibt es was zu sehen: den Bassisten, der aussieht, wie Jim Carrey als Musikschüler im Pullunder, der ab und an unbeholfenes Headbanging im Zeitlupentempo vorführt, der Wuschelkopf an der einen Gitarre und ein gefühlt 19jähriger an der anderen, dazu ein Drummer im Fußballtrikot, der aussieht, als hätte er keine Ahnung, was er da eigentlich machen soll und auch so spielt, stoisch, unbeeindruckt, aber konzentriert, halt auch wie ein Musikschüler…und als jemand irgendwas brüllt, sagt der eine Gitarrist: „You have to calm down.“ Beim nächsten Zwischenruf: „Seriously! You have to calm down.“ Ironie? Masche? Keine Ahnung.

Funktioniert live auf jeden Fall mindestens genauso gut wie auf Platte und dürfte Freunde der Gitarrenmusik an und für sich jeglichen Semesters ansprechen, das rockt, ist smart und lässig und laut. Und cool. Highlight!

Photo: Ben Rayner
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