BLACK FLAG – Damaged – SST Records 1981
Damaged – der Titel ist Programm. Alles im Arsch, kaputt. Geballter Hass, Nihilismus, alles Grau in Grau. Perfekt dazu auch das Cover. Kaputt, beschädigt, grau.
Als ich die Platte zum ersten Mal gehört habe, war das zu einer Zeit, als ich diesen ganzen Ami Hardcore Kram wie ein Schwamm aufgesogen habe, von Septic Death und Minor Threat und Youth of Today und Adolescents und Killing Time bis Born Against und von DC und New York und Boston und LA bis Osnabrück. Ich konnte das große Hardcore-Glas gar nicht schnell genug aussaufen, fast jede Woche neue Bands, neue Platten auf Tape gezogen, wie im Rausch, weil alles so geil und aufregend war.
An „Damaged“ habe ich mich damals dann aber doch verschluckt… Was für ein Brocken…!!! Ich glaube, dass einige der härtesten, rauesten und kaputtesten Momente der bisherigen Musikgeschichte auf dieser Platte verewigt sind. An den Noise und Nihilismus von beispielsweise “Thirsty and Miserable“, “Police Story” oder “Depression” kommen nicht mal Converge oder Nietzsche ran. Hier wird einem Krach und Hass mit einer unmissverständlichen Dringlichkeit um die Ohren gehauen, dass es nur so scheppert, im wahrsten Sinne. Nur Hits, perfekte Platte, auch nach 33 Jahren. Kaum zu glauben, dass Rollins erst ein paar Wochen dabei war, als er die Platte einge”sungen” hat. Beeindruckend ist es auch, die Platte aufzulegen, nachdem man vorher z.B. den „Flex your Head“ Sampler oder anderes zeitgenössisches Zeug gehört hat. Teen Idles und Konsorten kommen dagegen jedenfalls wie Schülerbands rüber. Wie auch immer, Black Flag müssen damals gewirkt haben wie ein Meteoriteneinschlag…
Ich kann mich an ein Review erinnern aus dem Frontline-Katalog, als die noch Punk und Hardcore Platten verkauft haben und nicht überteuerte “coole” Klamotten. Der Schluss-Satz lautete: “Wer Damaged nicht kennt hat nie gelebt!” Und da ist was dran irgendwie.
